Mischen

Mischen von Chemikalien


Jede chemische Reaktion setzt voraus, dass die Rohstoffe vermischt werden. Auch für den Wärmetransport,
z. B. für die Zu- und Abführung von Reaktionswärme, ist eine gute Durchmischung unverzichtbar. Generell gehört das Mischen von Stoffen zu den wichtigsten Prozessen der chemischen Verfahrenstechnik. Dabei sind alle Kombinationen möglich: Flüssigkeiten, ineinander gelöst oder auch in mehreren Phasen, Flüssigkeiten hoher Viskosität, Flüssigkeiten mit Feststoffen bis hin zu teigartigen Massen, Flüssigkeiten mit Gasen und auch mehrere Feststoffe oder Gase untereinander. Bei der Endprodukt-Konfektionierung sind Mischprozesse oft entscheidend für die Produktqualität.

Rühren

Als wichtigstes Mischverfahren in der Industrie ist das Rühren bekannt.

Für Flüssigkeiten mit niedriger Viskosität werden häufig Propeller-Rührer, die vorwiegend eine axiale Strömung verursachen, oder Scheiben-Rührer mit hauptsächlich radialer Strömung eingesetzt. Ihr Durchmesser liegt meist bei 20–40 % des Kesseldurchmessers. Sie laufen schnell und bewirken

bevorzugt turbulente Strömungen. Um eine Suspension von Feststoffen im Rührkessel zu erzeugen, sind vor allem Propellerrührer geeignet, da die axiale Strömung das Absetzen auf dem Rührkesselboden verhindert.


Die radiale Strömung der Scheibenrührer fördert die Zerteilung von Gasblasen und bietet sich besonders für Reaktionen an, bei denen ein Gas umgesetzt wird. Eine wesentliche Funktion haben die Strömungsbrecher, die im Rührkessel feststehen. Sie verhindern, dass der Inhalt des Rührkessels zusammen mit dem Rührer rotiert, wobei die Wirkung des Rührers gering wäre.

Die Strömungsbrecher stellen dagegen eine optimale Rührwirkung und Verwirbelung sicher. Sie werden mit Abstand von der Kesselwand montiert, damit sich an ihnen keine Ablagerungen und keine Totzonen innerhalb der Strömung bilden können.


Zahlreiche andere Rührertypen sind entwickelt worden. Ein entscheidender Parameter ist dabei die Viskosität. Der Anker-Rührer ist ein Beispiel zum Einsatz für hohe Viskositäten. Er läuft langsam und dicht an der Behälterwand, um Ablagerungen

zu vermeiden und den Wärmeübergang zu verbessern, wenn die Wand beheizt oder gekühlt wird.


Der Antrieb eines Rührers durch einen Elektromotor benötigt ein Getriebe und eine stabile Lagerung der Rührwelle (Rührwerk). Meistens sind diese oberhalb des Rührkessels angebracht. Je nach Größe und Viskosität sind hohe Drehmomente erforderlich.

weitere interessante Themen

Share by: